
Weitere Angebote zur Behandlung von Augentumoren
- Entfernung des Auges (Enukleation)
- Behandlung mit Strahlenträgern (Brachytherapie)
- Stereotaktische Bestrahlung (Strahlentherapie)
- Cyberknife
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Bei kleinen bis mittleren Aderhauttumoren wird primär die Brachytherapie eingesetzt. Sollte eine Brachytherapie nicht möglich sein, wird auf die Protonentherapie zurückgegriffen. Das ist in der Regel bei folgenden Augentumoren der Fall:
- Irismelanome
- Aderhautmelanome, die dicht an Makula, Papille oder Sehnerv heranreichen (3 mm und weniger)
- Aderhautmelanome, die dicker als 6 mm sind (Prominenz größer 6 mm)
- Rezidive von Aderhautmelanomen
Insbesondere bei sehr großen Tumoren ist es besser das Auge zu entfernen. Eine Bestrahlung wäre zwar möglich, aber aufgrund der Nebenwirkung der Strahlung ist der Verlust des Auges wahrscheinlich.
Andere strahlentherapeutische Verfahren wie Stereotaxie oder Cyberknife kommen an der Charité – Universitätsmedizin Berlin nur in seltenen Einzelfällen zur Anwendung.
Lassen Sie sich individuell in der Tumorsprechstunde beraten:
+49 30 450 554 444 / 333
+49 30 450 554 902
Entfernung des Auges (Enukleation)
Seit über 100 Jahren war die übliche Behandlungsmethode des Aderhautmelanoms oder Ziliarkörpermelanoms die radikale Entfernung des Auges, in der Fachsprache Enukleation genannt.
Heutzutage ist das nur bei sehr großen Tumoren notwendig. Primär versucht man, durch andere Behandlungen wie die Protonentherapie das Auge zur erhalten.
Sollte eine Enukleation gewünscht oder medizinisch notwendig sein, kann dies in der Klinik für Augenheilkunde der Charité erfolgen.
Sprechstunde: Di, Mi: 08:00 bis 16:00 Uhr
Anmeldung zur Sprechstunde: Montag bis Freitag
+49 30 450 554 444 / 333
+49 30 450 554 902
Behandlung mit Strahlenträgern (Brachytherapie)

Mit Strahlenträgern können viele Tumore am und im Auge, u.a. Aderhautmelanome, behandeltet werden. Zur Durchführung der Therapie mit Strahlenträgern ist die stationäre Aufnahme in der Klinik für Augenheilkunde notwendig. Der Strahlenträger enthält das radioaktive Isotop Ruthenium-106. Gelegentlich werden andere Isotope wie Iod-125 verwendet.
In einer Operation unter Vollnarkose wird der Strahlenträger außen auf die Lederhaut des Auges an der Stelle aufgenäht, an der auf der Innenseite des Auges der Tumor liegt. Die Dauer dieser Operation kann zwischen 30 Minuten und einer Stunde liegen. Am Ende der Operation wird die vorher zur Seite geschobene Bindehaut über dem Strahlenträger vorläufig zusammengenäht. Nach der Durchführung der Operation wird eine exakte Berechnung durchgeführt, wie lange der Strahlenträger auf dem Auge verbleiben muss. So erhält der Tumor eine ausreichende Strahlendosis.
Wie lange der Strahlenträger auf dem Auge verbleiben muss, kann nicht pauschal beantwortet werden. Dies hängt zum von der Größe des Tumors und von der Strahlenintensität des verwendeten Strahlenträgers ab. Als Richtwert kann eine Liegedauer des Strahlenträgers zwischen einem oder mehreren Tagen bis 10 Tagen angegeben werden. Nachdem der Tumor durch den Strahlenträger eine ausreichende Strahlendosis erhalten hat, muss der Strahlenträger vom Auge entfernt werden. Während dieser Operation wird der Strahlenträger von der Lederhaut abgehoben und die Bindehaut in ihrer alten natürlichen Position am Auge fest vernäht. Der Patient kann in der Regel am Tag nach der Entfernung des Strahlenträgers die Klinik wieder verlassen.
Wenn die Tumorzellen zerstört werden, beginnt der Tumor langsam zu schrumpfen. Jedoch verschwindet der Tumor meist nicht vollständig. Es verbleibt bei erfolgreicher Therapie oftmals noch eine deutlich sichtbare Narbe im ehemaligen Tumorbereich.
Zur Überprüfung, ob die Therapie erfolgreich war, müssen in der Folge regelmäßige Kontrolluntersuchungen des Auges durchgeführt werden. Diese Nachuntersuchungen werden in der Regel in der Klinik für Augenheilkunde ambulant durchgeführt.
Ob diese Form der Therapie in Ihrem speziellen Fall in Frage kommt, klären Sie bitte mit den Spezialisten der Augenklinik im Rahmen der dortigen Tumorsprechstunde:
Sprechstunde: Di, Mi: 08:00 bis 16:00 Uhr
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In Einzelfällen geeignete Verfahren
Stereotaktische Bestrahlung (Strahlentherapie)

Die stereotaktische Bestrahlung ist eine sehr präzise Form der Strahlentherapie. Es wird eine kleiner Bereich mit hohen Dosen belegt. Die dazu nötige Präzision wird über eine Kontrolle der Patientenposition mit Hilfe von Röntgendurchleuchtung erreicht. Erfolgt die Behandlung über mehrere Sitzungen, spricht man von der fraktionierten Stereotaxie. Wird die vom Arzt verordnete Strahlendosis in nur einer Sitzung verabreicht, spricht man von der Radiochirugie.
Bestimmte Augentumore wie das Aderhaut- oder Ziliarkörpermelanom können mit diesem Verfahren bestrahlt werden. Diese Form der Strahlentherapie findet primär bei Hirntumoren statt und wurde nicht speziell zur Behandlung von Augenkrebs entwickelt.
Klinische Untersuchungen zeigen, dass mit der fraktionierten stereotaktischen Bestrahlung eine Tumorkontrolle nach fünf Jahren von 95,9 % bei Augentumoren erzielt werden kann [1]. 78,6 % der Augen können erhalten werden können [1]. Im Rahmen einer Protonentherapie liegt die Tumorkontrolle nach fünf Jahren bei 96,4 % und der Augenerhalt bei 95,0 % [2]. Auf Basis der oben genannten Daten bietet die Charité eine stereotaktische Bestrahlung nur in vereinzelten Ausnahmefällen an.
Die Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie am Campus Benjamin Franklin hilft Ihnen bei Fragen zu den unterschiedlichen Verfahren in der Strahlentherapie wie Protonentherapie, stereotaktische Bestrahlung und Cyberknife:
+49 30 8445 3055
+49 30 8445 4463
Cyberknife


Beim Cyberknife handelt es sich um eine Sonderform der stereotaktischen Bestrahlung. Der zur Bestrahlung notwendige Beschleuniger ist auf einem Roboterarm montiert und kann dadurch aus teilweise mehr als 100 Richtungen einen Tumor bestrahlen.
Einige Kliniken verwenden das Cyberknife zur Bestrahlung von Aderhaut- und Ziliarkörpermelanomen. Bei der Bestrahlung von Augentumoren findet in der Regel nur eine einzige Bestrahlungssitzung statt. Es ist keine vorbereitende Operation wie bei der Protonentherapie notwendig. Im Gegensatz zur Protonentherapie für Augentumoren wurde das Cyberknife nicht auf die Bestrahlung von Augentumoren optimiert.
Klinische Untersuchungen zeigen, dass mit dem Cyberknife eine Tumorkontrolle nach fünf Jahren von 70,8 % bei Augentumoren erzielt und 73,0 % der Augen erhalten werden können [1]. Im Rahmen einer Protonentherapie liegt die Tumorkontrolle nach fünf Jahren bei 96,4 % und der Augenerhalt bei 95,0 % [2]. Auf Basis der oben genannten Daten bietet die Charité eine Cyberknife-Bestrahlung nur in vereinzelten Ausnahmefällen (z.B. bei Aderhautmetastasen) an.
Die Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie am Campus Benjamin Franklin hilft Ihnen bei Fragen zu den unterschiedlichen Verfahren in der Strahlentherapie wie Protonentherapie, stereotaktische Bestrahlung und Cyberknife:
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